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Bedeutende strategische Risiken

Zu den bedeutenden strategischen Risiken zählt HUGO BOSS Kollektions- und Branchenrisiken, Risiken für das Markenimage und Corporate Image sowie das Investitionsrisiko.

Kollektions- und Branchenrisiken

Trendveränderungen bedingen Kollektions- und Branchenrisiken

Aus sich verändernden Mode- und Lifestyle-Trends können Kollektions- und Branchenrisiken entstehen. Die Herausforderung in der Kollektionsentwicklung besteht darin, im Rahmen des Kreativmanagements Trends rechtzeitig zu erkennen und diese im Rahmen der Entwicklungsarbeit zügig in kommerziell erfolgreiche Kollektionen einfließen zu lassen. Forschung und Entwicklung

Marktanalysen und Kundenfeedback geben wichtige Impulse bei der Kollektionsentwicklung

Intensive Analysen relevanter Zielgruppen und Märkte sowie des Abverkaufs vergangener Kollektionen dienen dazu, dieses Risiko zu reduzieren. Zudem ermöglicht die Kundennähe im eigenen Einzelhandel sowie die zunehmende Nutzung der im Rahmen des systematischen Kundenbeziehungsmanagements gewonnenen Daten, globale Trends und Veränderungen im Kaufverhalten zu erkennen und bei der Entwicklung zukünftiger Kollektionen entsprechend zu berücksichtigen.

Frühzeitige Ausrichtung auf verstärkte Nachfrage nach Casual- und Athleisurewear

So ließ sich in den letzten Jahren ein Trend zu einem entspannten, deutlich sportlicheren Kleidungsstil beobachten. Dies führte dazu, dass sich die Casual- und Athleisure-Segmente des globalen Bekleidungsmarktes besser als die klassische Konfektion entwickelten. Mit dem Ausbau seines Casualwear- und Athleisurewear-Angebots reagierte HUGO BOSS frühzeitig auf diesen Trend. Der Konzern wird seine Kollektionen in diesem Bereich auch zukünftig stärken und der Casual- und Athleisurewear mehr Fläche in den eigenen Stores einräumen. Chancenbericht

Neuausrichtung der Markenstrategie birgt Kollektionsrisiko

Im Geschäftsjahr 2018 wird die Umsatzentwicklung des Konzerns wesentlich vom kommerziellen Erfolg der Kollektionen beeinflusst, die erstmals die Konzentration auf BOSS und HUGO widerspiegeln. Es besteht somit das Risiko, dass die Repositionierung der beiden Marken von den Kunden nicht verstanden oder nicht akzeptiert wird und dies die Kundennachfrage negativ beeinflusst. Die Repositionierung beider Marken wurde im Geschäftsjahr 2017 durch zahlreiche Events und Kampagnen begleitet. Auch im Jahr 2018 werden die vielfältigen Markenkommunikationsaktivitäten ein wichtiges Element zur Stärkung der Kundennachfrage sein und so zum kommerziellen Erfolg der Kollektionen beitragen. Konzernstrategie Prognosebericht

Potenziell negative Auswirkungen von Kollektions- und Branchenrisiken werden als hoch eingestuft. Aufgrund der implementierten Maßnahmen zur Risikoreduzierung wird die Eintrittswahrscheinlichkeit aus Sicht des Managements jedoch als unwahrscheinlich erachtet. 

Risiken für das Markenimage und Corporate Image

Vielfältige Risiken für das Markenimage und Corporate Image

Der Eintritt von Risiken für das Markenimage und Corporate Image kann den wirtschaftlichen Erfolg von HUGO BOSS negativ beeinflussen. So könnten sich beispielsweise eine unzureichende Qualität der Produkte oder der Services im eigenen Einzelhandel, eine unkontrollierte Preis- und Rabattpolitik, die Nutzung markenschädigender Distributionskanäle, unattraktive Marketingkampagnen oder das Nichteinhalten von Gesetzen oder Sozialstandards imageschädigend auswirken.

Sicherung des Markenimages genießt hohe Priorität

Der Schutz und der Erhalt des Markenimages genießen daher bei HUGO BOSS eine hohe Priorität. Ein global einheitliches Marken- und Einkaufserlebnis, strenge Qualitätskontrollen, eine zentral gesteuerte Preis- und Rabattpolitik, die stetige Weiterentwicklung der Distributionsstrategie, ein effektives Compliance-Management sowie hohe Anforderungen an Arbeits- und Sozialstandards zahlen auf dieses Ziel ein. Daneben sind der rechtliche Schutz der Marken sowie die Verfolgung von Produktpiraterie wichtige Bestandteile zur Sicherung des Markenimages.

Unternehmenskommunikation in ständigem Dialog mit Stakeholdern

Das Corporate Image des HUGO BOSS Konzerns zeigt sich in der Wahrnehmung seiner Stakeholder. Sämtliche Kommunikationsaktivitäten werden über die zentralen Abteilungen Corporate Communications, Investor Relations und Corporate Sustainability gesteuert. Diese befinden sich in einem ständigen Dialog mit allen wichtigen Interessengruppen. Zudem wird die Einhaltung von Gesetzen, Standards und Richtlinien sowohl konzernintern als auch bei Partnern regelmäßig kontrolliert. Das Management hält negative Einflüsse auf das Markenimage und Corporate Image für möglich. Aufgrund der ergriffenen Maßnahmen wird die Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns jedoch als moderat eingestuft.

Investitionsrisiken

Eigene Einzelhandelsaktivität birgt Investitionsrisiko

Mit den eigenen Einzelhandelsaktivitäten des Konzerns sind Investitionsrisiken im Zusammenhang mit der Modernisierung des Storenetzwerks, der Expansionstätigkeit sowie der kanalübergreifenden Integration und Digitalisierung der eigenen Einzelhandelsaktivitäten verbunden. Das Risiko von Fehlinvestitionen bezieht sich dabei beispielsweise auf Investitionen in solche Stores, für die langfristige Mietverträge abgeschlossen werden, die im Nachhinein jedoch nicht den Renditeerwartungen des Konzerns entsprechen. Auch können sich Fehlinvestitionen bei der Entwicklung und Implementierung neuer Möbelkonzepte sowie digitaler Elemente ergeben.

Risiko von Wertminderungen nichtfinanzieller Vermögenswerte

Das Risiko in Verbindung mit Wertminderungen des planmäßig abzuschreibenden Sachanlagevermögens und der immateriellen Vermögenswerte auf Ebene der eigenen Einzelhandelsgeschäfte, der sonstigen immateriellen Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer („Key Money“) sowie der Geschäfts- oder Firmenwerte bildet innerhalb der Investitionsrisiken die größte Risikoposition. Vor allem eine Verschlechterung der zukünftigen Geschäftsaussichten kann eine Wertminderung der entsprechenden Buchwerte erforderlich machen. Eine solche Wertminderung hätte einen rein rechnungslegungs-, jedoch keinen zahlungswirksamen Effekt. Konzernanhang, Textziffer 10

Investitionscontrolling sichert Renditeziele des Konzerns

Für wesentliche Investitionsprojekte existiert ein spezifischer Genehmigungsprozess. Er umfasst neben qualitativen Analysen, beispielsweise in Hinblick auf potenzielle Standorte eigener Stores, auch die Analyse des Kapitalwerts eines jeden Projekts. Das zentrale Investitionscontrolling bewertet die geplanten Investitionsprojekte hinsichtlich ihres Beitrags zur Erreichung der Renditeziele des Konzerns. Zudem wird die Profitabilität bereits realisierter Projekte in regelmäßigen Abständen durch nachgelagerte Analysen überprüft. Bei negativen Zielabweichungen werden entsprechende Gegenmaßnahmen ergriffen. Aufgrund der implementierten Maßnahmen wird das Investitionsrisiko als möglich, jedoch mit moderater finanzieller Auswirkung, eingeschätzt. Unternehmenssteuerung

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